Im Elfmeterschießen aufs Treppchen

 

Ein fulminanter Turnierverlauf hat wieder einmal eindrücklich gezeigt, dass es sich beim Meistertrainer Csulits um niemanden handelt, der Hallenfußball am Ende des Tages als Ergebnissport betrachtet, sondern der seine Coachingkünste um der Unterhaltung willen anbietet.
Nach einer ereignisreichen Vorrunde, in der die Turnierfavoriten sich recht schnell in Stellung gebracht hatten, qualifizierte sich die RSL-Auswahl für die Vorschlussrunde. Dort war dann allerdings Endstation für die Hausherren, die sich der fußballerischen Übermacht von der GWRS geschlagen geben mussten.
Doch nun schlug die Sternstunde des Magiers an der Seitenlinie. In einem epischen Spiel um Platz 3 wurde dem frenetischen Publikum alles geboten, was ein Hallenfußballspiel zu bieten hat. Nach der regulären Spielzeit waren beiden Teams, die sich ein hitziges, nickliges Duell lieferten, gleichauf, sodass eine Verlängerung über Wohl und Wehe entscheiden sollte. Auch dort lief die RSL-Equipe einem Rückstand hinterher, welcher jedoch kurz vor dem Schlusspfiff und unter stürmischem Jubel der Heimfans aufgeholt wurde. Ein Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Nachdem er schon bei den Auswechslungen während des Spiels ein glückliches Händchen bewiesen hatte, war nun auch bei der Auswahl der Elfmeterschützen die gesamte fußballerische Expertise und psychologische Raffinesse des Trainers gefragt. Der eigens für das Penaltyschießen eingesetzte Schlussmann sicherte mit der entscheidenden Parade beim allerletzten Schuss den Sprung aufs Siegertreppchen, nachdem beide Teams zuvor mit Fehlschüssen nicht gegeizt hatten. Die Mannschaftskameraden stürmten zum Feiern auf den Torwart zu, während der Teamchef in sich gekehrt den Sieg im Mittelkreis im Stillen genoss. Bei diesem Anblick stellte sich natürlich dem geneigten Fan unweigerlich die Frage, ob der Starcoach an der RSL weitermachen wird. Hängt er seine Pfeife an den Nagel und verstaut die Medizinbälle im Schrank? Lauter Fragen, auf die er nun zunächst für sich selbst Antworten wird finden müssen.
Im anschließenden Finale konnten die Sportsfreunde von der GWRS dann noch ihren Titel erfolgreich verteidigen.

Weidner